Saug- und Stillprobleme

Sobald ein Neugeborenes nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt wird, ist es in der Lage, sich entsprechend zu positionieren, nach der Brust zu suchen und diese aufzufinden. Dieses reflexhafte Verhalten ist immer vorhanden, sofern die entsprechenden Fähigkeiten des Babys nicht durch traumatische Vorkommnisse beeinträchtigt sind.

Schädel und Hals des Säuglings können jedoch durch die Druckbelastung und Verformung während der Geburt so in Mitleidenschaft gezogen sein, dass der Kopf nicht frei bewegt und der Mund nicht vollständig geöffnet oder geschlossen werden kann, dass die Lippen beim Ansaugen nicht ausreichend dicht anliegen, dass sich die Zunge nicht symmetrisch bewegt oder der Gaumen abgesenkt oder zu schmal ist, um die Brust weit genug einzusaugen.

Der Suchreflex

Der Suchreflex ist ein komplexer Vorgang, bei dem eine Stimulation im Bereich von Wange und Lippe zu einem Heben und Drehen des Kopfes führt. Dabei ist die gesamte Wirbelsäule aktiv und führt drehende, sich windende Bewegungen aus, um die Brust zu erreichen. Sensorische und motorische Nerven im Bereich von Gesicht und Hals sowie Rückenmarksreflexe sind dafür verantwortlich, dass das Kind fühlen, suchen, den Hals und Kopf drehen und den Mund öffnen kann. Daher ist es wichtig, dass die Muskeln und Faszien im Bereich von Hals und Schultern flexibel sind und das Köpfchen frei beweglich ist.

Bei weiterer Stimulation von Lippen und Wange öffnet der Säugling den Mund und sucht mit der Zunge nach der Brustwarze. Hat er sie gefunden, saugt er sie ein, bis die Lippen dicht abschliessen. Der Säugling muss dazu den Mund öffnen und den Kopf in die Streckung bewegen können. Die Hirnnerven N. trigeminus und N. hypoglossus sind wichtig für die Bewegung der Zunge und des Kiefers, und der N. fascialis für die Schliessung der Lippen. Eine Blockade im Schädelbereich oder Spannungen auf der Hirnrückenmarkshaut können die Funktionen dieser Hirnnerven stören.

Der Saugreflex

Der Saugreflex des Neugeborenen wird durch einen Kontakt im Gaumenbereich ausgelöst. Dabei bewegt sich die Zunge mit einer «melkenden» Bewegung von vorne nach hinten. Die Wirksamkeit dieser Bewegung ist beeinträchtigt, wenn die Brustwarze nicht tief genug eingesogen werden kann. Spannungen im Gesichtsschädelbereich können Einfluss auf die Form des Gaumenbereichs haben und diese hat wiederum Einfluss auf die Fähigkeit ein gutes Vakuum zu bilden.

Umso früher eine Craniosacrale Behandlung stattfindet, umso leichter ist es die zugrunde liegenden mechanischen Kompressionen aufzulösen und dies kann bei Still- und Saugproblemen sehr unterstützend wirken.

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